"Noch nie sah ich ein so vollkommen geformtes Tier.

Schön und anmutig wie eine Gazelle, brannte es heiß und wild mit den Wüsten Ägyptens in seiner Seele."

 

Lynn V. Andrews

Ergebnisse 2015


Die diesjährige Distanzsaison begann für uns am 2. Mai mit der Hohenzollerndistanz in Onstmettingen über 41 km. Gabi und Ronja starteten dort mit Anizah und Galifa. Für Galifa war dies der erste Ritt und umso mehr freuten wir uns, als wir mit zwei top fitten Pferden als 13. die Ziellinie überqueren konnten. Doch die Freude währte nicht lang – Galifa fing kurz nach dem Ritt an zu lahmen und Röntgenbilder bestätigten unsere Befürchtungen: sie hat Veränderungen im Huf, die es unmöglich machen, dass sie jemals größer belastbar sein wird. Ein herber Schlag für uns, da wir bei der noch so jungen Stute nicht gedacht hätten, dass sie schon chronische Veränderungen hat und wir überzeugt gewesen waren, mit ihr ein gutes Pferd für den Betrieb und den Sport gekauft zu haben.

 

 

Als nächstes stand die Welzheimer Wald Distanz am 27. Juni über 41 km an.

Eigentlich wollte Ronja dort mit Soran starten. Da er aber kurz vor dem Ritt aus Versehen ein Schälchen ausschleckte, in dem vorher dopingrelevante Medikamente für ein anders Pferd drin waren, ließen wir ihn lieber daheim. So kam es dann, dass der dicke Nadim kurzfristig mit auf Reisen gehen durfte. Gabi startete wieder mit Anizah. Ronja hatte selten einen so entspannten Start. Schritt und hingegebener Zügel… Anizah konnte Nadims Verhalten nicht so ganz nachvollziehen. ;-) Bereits am ersten Trosspunkt (nach ca. 5 km) konnte Anouk bei Nadim die Trense entfernen und Ronja ritt Nadim nur noch mit Zügeln im Halfter. Für Nadim hätte der Ritt auch gut und gerne hier beendet werden können. Er ließ sich aber gut motivieren und so schaukelten wir gemütlich durch den Welzheimer Wald. Auf den letzten 10 km bekam Nadim einen ungewohnten Energieausbruch.

Da wir diesen natürlich auf gar keinen Fall unterbinden wollten, flogen wir das letzte Stück mit hoch motivierten Pferden über die Strecke und Gabi und Anizah staunten nicht schlecht, als ein dickes weißes Pferd an ihnen „vorbei rollte“.

Beide Pferde kamen später gut durch die Nachuntersuchung und so konnten wir auch diesen Ritt in der Wertung auf einem guten 8. Platz beenden. Und bei ganz genauem Hinschauen hätte man sogar meinen können, Nadim hätte ein paar Kilo verloren. 

 

 

Der nächste Ritt, der anstand, war dann schon die Baden-Württembergische Meisterschaft, die dieses Jahr in Marbach, im Rahmen eines internationalen Events, stattfand. Am 11. Juli starteten dann Gabi mit Anizah bei den Senioren über 90 km und Ronja mit Soran bei den Junioren über 70 km.

Es war kein einfacher Ritt, denn es wurde sehr heiß und der Streckenverlauf führte über unheimlich viel Asphalt und viele Höhenkilometer, so dass es kaum möglich war, ein flüssiges Tempo zu reiten.

Für Ronja kam erschwerend hinzu, dass ihre Konkurrenz schon im ersten Gate ausschied und sie ab da die gesamte Strecke alleine reiten musste. Zum Glück ließ Soran sich gut motivieren und wir galoppierten fröhlich von Trosspunkt zu Trosspunkt und letztendlich dann auch als erstes ins Ziel. Besser gesagt vors Ziel. Denn Soran tat so, als ob er noch nie eine Ziellinie gesehen hätte und schlug aus vollem Galopp eine Vollbremsung rein. Naja, die Ziellinie überquerte Ronja dann knapp hinter den Ohren. Es steht im Regelwerk nur, dass der Reiter auf dem Pferd sitzen muss, aber nicht wo dort. ;-)

Nachdem Soran gut versorgt war und wir noch zwei Stunden auf die Nachuntersuchung warten mussten, gingen wir an die Ziellinie und warteten auf Gabis Ankunft. Da bei den Senioren auch einige Reiter ausgeschieden waren und wir nicht wussten, wer aus BaWü kommt und wer nicht, hatten wir keinen Überblick über Gabis Platzierung. Nach gar nicht allzu langer Zeit trabten Gabi und eine andere Reiterin Hand in Hand übers Ziel. Die Nachuntersuchung bestand Anizah mit Bravour und so jubelten wir schon mal über den bestandenen Ritt. Soran bestand seine Nachuntersuchung nach zwei Stunden auch mit A und 1 und so rannten Ronja und Soran jubelnd durch die Marbacher Arena. Ronja hat damit zum dritten Mal in Folge die BaWü-Meisterschaft gewonnen und Soran nach 2012 zum zweiten Mal. Jetzt waren wir sehr gespannt, welchen Platz Gabi belegen würde. Die letzten Jahre hatten wir immer versucht, beide den Titel gemeinsam zu gewinnen (was uns leider nie gelang) und dieses Jahr bot sich die letzte Chance, da Ronja ab nächstem Jahr auch bei den Senioren starten muss. Man ließ uns jedoch bis zum nächsten Tag zappeln und hoffen. Ronja erfuhr abends noch, dass sie, als stellvertretende Regionalbeauftragte des VDD, die Siegerehrung der BaWü-Meisterschaft der Senioren am nächsten Tag übernehmen sollte.

Der nächste Morgen. Gabi und Anizah stehen herausgeputzt zwischen vielen anderen Pferden in der Marbacher Arena. Als ich die Platzierten der Meisterschaft nach und nach aufrufe, wird das Strahlen in allen Gesichtern unseres Teams immer breiter. Und ganz zum Schluss darf ich aufrufen: „Und die diesjährige Baden-Württembergische Meisterschaft haben gewonnen: Gabi Schreiber und Anizah Bint Amuna – Mama, komm nach vorne.“ 

Gabi hat die BaWü-Meisterschaft damit zum vierten Mal gewinnen können.

Der Veranstalter berichtete dann noch, dass Ronja bei den Jugendlichen auch den Titel gewonnen hat und beglückwünschte uns zu dieser tollen Familienleistung.

Viele Ehrenrunden später kamen dann eine glückliche und stolze Gabi und Anizah aus der Arena und wir fuhren alle beschwingt von diesem großartigen Erfolg nach Hause.

Es war ein sehr schönes Wochenende und mal wieder toll, internationales Flair zu spüren und viele Tierärzte wieder zu sehen, die wir, seit wir nicht mehr international reiten, nicht mehr gesehen haben.

 

 

Der nächste Ritt war die Reitenbergdistanz am 26. Juli über 50 km.

Dort starteten Gabi mit Anizah und Anouk mit Nadim. Sie belegten einen guten 11. Platz.

 

 

Als nächstes starteten dann am 22. August Gabi und Evi mit Anizah und Nadim bei der Elbersrother Distanz über 40 km. Nach einem schönen und fröhlichen Tag konnten die Beiden den Ritt in Leistungsklasse 1 beenden.

 

 

Gabi und Ronja verbrachten Anfang September eine Woche in der Pfalz, um gemeinsam Reiturlaub zu machen. Am Ende der Woche wurde nur ein paar Kilometer weiter ein Distanzritt veranstaltet, der uns schon von vielen Seiten empfohlen wurde.

So hieß der nächste Ritt dann also Abenteuer Pfälzer Wald und ging am 12. September über 84 km.

Gabi und Ronja starteten mit Anizah und Soran recht locker, da wir in der Woche davor einige große Touren gemacht hatten. Die Beiden hielten jedoch nicht allzu viel von gemütlich und so konnten wir die wunderschönen Sandwege in flottem Galopp genießen. 

Mittags trabten Ronja und Gabi dann Hand in Hand über die Ziellinie. Bei der Siegerehrung erfuhren wir dann, dass wir gewonnen haben. Wieder ein toller Team-Erfolg.

 

 

Für den diesjährigen Saisonabschluss haben wir uns Andrés tolle Kitzesbergdistanz am 3. Oktober ausgesucht. Gabi nahm dort mit Anizah 120 km in Angriff. Für Anizah der erste 120er überhaupt und für Gabi der Test, ob ihr Rücken das aushält. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen die Beiden nachmittags - wieder ein Mal Hand in Hand mit einer Mitreiterin - über die Ziellinie galoppiert und es war kaum zu erkennen, wer die Nase vorn hatte. Bei der Siegerehrung wurde es spannend - und auch dieses Mal wurde Gabi als letztes aufgerufen. Unglaublich, Anizah hat ihren ersten 120er „mal eben“ gewonnen und bekam zu unserer aller Überraschung sogar noch den Konditionspreis – wow! Von der kleinen roten Ponydame wird man noch hören!

Am selben Tag starteten Ronja und Soran noch einmal über 50 km. Ronja wollte auf etwas kürzerer Strecke testen, ob Soran auch ein höheres Tempo gut gehen kann, da er auf Ritten eher zu gemütlichem Laufen tendiert. Und ja: Soran kann. Nach sehr kurzer Zeit flogen die beiden ins Ziel und erreichten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von circa 19 km/h. Für Soran eine hervorragende Zeit.

Soran hat dieses Jahr alle Ritte, auf denen er gestartet ist, gewonnen.  Für ihn wird es nächstes Jahr mit Ronja im Seniorenbereich weiter gehen. Unser großes Ziel ist es, die 160 km unter die Hufe zu nehmen.

 

Mal schauen, was das neue Jahr so bringen wird.

 

 

 

 

Wie jedes Jahr ist es an der Zeit, allen zu danken, die mir / uns diese erfolgreiche Saison ermöglicht haben:

 

- dem weltallerbesten Tross: Andi, Anouk, Evi, Janna, Jule, Meli, Peter, Chef d´Equipe: Sabine

 - der weltallerbesten Fotografin: Janna

 - den Tierärzten: Uller und Sabrina

 - dem Hufschmied: Mark

 - dem Futterlieferdienst: Armin

 - dem ganzen Team und allen HelferInnen zu Hause im Stall

 - Gabi / Mama, für das zur Verfügung stellen der Pferde und überhaupt für die Ermöglichung, dass ich    

diesen tollen Sport machen kann

 - der größte Dank gilt natürlich wie immer den Pferden!!!!

 

Danke Danke Danke!!!

 

Eure Ronja